Die steigenden Frühlingstemperaturen verraten es: Es ist wieder an der Zeit, sein Fell zu wechseln! Hunde mit doppelschichtigem Fell befinden sich derzeit in der Fellwechselphase. All die herumliegenden Haare verursachen einen hohen Reinigungsaufwand. Durch rechtzeitiges Entfernen der Unterwolle (auch de-shedding genannt) lässt sich die Zahl der herumfliegenden Haare auf ein Minimum reduzieren.
Außerdem kann ein Hund, der im Fellwechsel ist, unter juckender Haut und einem schuppigen, trockenen und beschädigten Fell leiden. Hot Spots können auch entstehen, wenn man während der Fellwechselphase nicht ausreichend auf die richtige Art der Enthaarung achtet. Ein weiteres Problem: Verfilzungen. Wenn man das Fell nicht enthaart, bleiben lose Haare im Fell. Sie wickeln sich um die anderen Haare. Das Ergebnis sind Haarknoten und Verfilzungen. Das Entfilzen ist also auch wichtig, um Verfilzungen zu vermeiden und das Fell leichter zu pflegen.
Um diese Haut- und Fellprobleme zu vermeiden, ist eine rechtzeitige und korrekte Entfilzung sehr wichtig. In diesem Blogbeitrag gehen wir näher darauf ein, worum es beim Entfilzen geht, welche Rassen entfilzt werden müssen und wie man es zu Hause selbst machen kann.
Saisonales Haaren im Detail erklärt
Das Fell eines Hundes unterliegt im Laufe des Jahres einem natürlichen Zyklus. Um genau zu sein, durchläuft jedes Haar 4 verschiedene Phasen:
Wachstumsphase: Ein neues Haar wächst und tritt aus dem Haarfollikel aus.
Übergangsphase: Das Haar hört auf zu wachsen und hat seine endgültige Länge erreicht. Dieses Haar ist noch mit dem Follikel verbunden.
Ruhephase: Das Haar stirbt ab.
Ausfallphase: Das Haar ist lose im Follikel und fällt aus. In diesem Moment kann der Haarzyklus mit seinen 4 Phasen wieder beginnen. Ein neues Haar ersetzt das abgestorbene Haar. Dieses neue Haar tritt dann in die Wachstumsphase ein, und alles beginnt wieder von vorne!
Aufgrund dieses Haarzyklus wechselt der Hund sozusagen sein Fell, und es kommt zum saisonalen Fellwechsel. Das bedeutet, dass der Hund in kurzer Zeit eine Menge toter Haare und vor allem Unterwolle verliert. Das Fell wird dadurch dünner. Dieser Fellwechsel findet in der Regel im Frühjahr und im Herbst statt, aber alles hängt vom Wetter und den Temperaturen ab. Wenn es im April noch sehr kalt ist, bleiben die Haare in der Unterwolle länger vorhanden. Sind die Temperaturen im November noch außergewöhnlich mild? Dann gibt es noch keinen saisonalen Fellwechsel.
Siehst du hellere, flauschige Wolle aus dem Fell ragen und wird das Fell trockener und heller? Das bedeutet, dass der Hund sein Fell verliert und vorübergehend viele Haare ausfallen. Die abgestorbenen und losen Haare aus der Unterwolle sammeln sich im Fell an. Normalerweise dauert der saisonale Fellwechsel 2 bis 3 Wochen, aber die Dauer kann variieren und hängt von äußeren Faktoren wie Temperatur und Lebensraum, Fellzustand und Rasse ab.
Wenn der natürliche Zyklus durch äußere Faktoren gestört wird, können sich auch Häufigkeit und Dauer des Fellwechsels ändern. Bei einem sterilisierten oder kastrierten Hund beispielsweise ist der Hormonspiegel aus dem Gleichgewicht geraten, was dazu führt, dass diese Hunde nicht mehr saisonal, sondern ganzjährig haaren.
Der Zweck des saisonalen Fellwechsels besteht darin, das Fell vor Kälte und Hitze zu schützen. Extreme oder unerwartete Temperaturschwankungen können dazu führen, dass das Fell in einem chaotischen Zustand ist. Liegt dein Hund im Winter immer in der Nähe der Heizung? Dann können der Biorhythmus und der natürliche Zyklus des Fells aus dem Gleichgewicht geraten. Dein Hund verfügt dann nicht mehr über ein Fell, das saisonal ausfällt, sondern haart das ganze Jahr über.
Die Fellstruktur verändert sich auch, wenn das Fell einer Rasse geschoren wird, die saisonal haart. Es wird stumpfer, wolliger, viel dicker und lockiger. Wir raten dringend davon ab, das Fell zu scheren! Wenn man das Fell einer Rasse wie einem Golden Retriever schert, anstatt es zu enthaaren, verbleiben die geschorenen Haare nach dem Scheren in den Haarfollikeln. Neue Haare beginnen dann in denselben Haarfollikeln zu wachsen, die dadurch überlastet und verstopft werden. Das Ergebnis: kein Platz für neue Haare, eine juckende Haut und ein Fell, das nicht so aussieht, wie es sollte.
Rassespezifisch
Die Botschaft lautet also: Enthaaren! Aber welche Fellarten müssen enthaart werden? Bei den folgenden Fellarten und Rassen gibt es Fellwechsel und saisonalen Fellwechsel:
Fellgruppe 1: kurzhaarige Hunde wie die Französische Bulldogge, die Deutsche Dogge und der Rauhaardackel
Fellgruppe 2: kurze, doppelhaarige Rassen mit viel oder wenig Unterwolle, z. B. Labrador, Malinois-Schäferhund oder Rottweiler
Fellgruppe 3: Rassen mit doppelschichtigem Fell und Unterwolle, wie z. B. Akita, Siberian Husky oder Deutscher Schäferhund
Fellgruppe 4: lange Rassen mit doppelschichtigem Fell, z. B. Scottish Collie oder Keeshond
Fellgruppe 5: lockiges Fell mit wachsender Unterwolle wie ein Curly-Coated Retriever oder ein Mudi
Fellgruppe 6: kurzes bis mittellanges seidiges Haar, kombiniert mit langem seidigem Haar an Beinen, Ohren, Bauch und Schenkeln wie beim English Setter oder Cavalier King Charles Spaniel
Fellgruppe 7: weiches Deckhaar und Unterwolle und ein kombiniertes Fell, zum Beispiel ein Golden Retriever, ein Berner Sennenhund oder ein Border Collie
Fellgruppe 8: Drahthaarige Hunde (das Deckhaar und die Unterwolle fallen jahreszeitlich bedingt aus, die Behaarung an den Beinen hat ein Mosaikmuster) wie Foxterrier, Weiße West Highland Terrier oder Schnauzer.
Alle oben genannten Rassen müssen enthaart werden.
Und jetzt, an die Arbeit!
Nach der Theorie ist es Zeit für die Praxis. Sobald du merkst, dass dein Hund in die Fellwechselphase kommt, ist es wichtig, sich so schnell wie möglich darauf einzustellen und die großen Büschel Haare auf die richtige Weise zu entfernen. Du bist dir nicht sicher, wie du am besten vorgehst? Natürlich kannst du das immer professionell in einem Hundesalon machen lassen. Du kannst dies zwei Mal im Jahr während des Fellwechsels tun, aber auch mehr als zwei Mal. Wenn du dich dafür entscheidest, das Fell auch zu Hause zu enthaaren, empfehlen wir dir, dies an einem Ort zu tun, an dem es nicht schmerzt, wenn eine große Menge Haare herumfliegt.
Welches Material am besten geeignet ist, hängt auch von der Länge des Fells ab. Mit dem Shed Stopper lässt sich loses und stumpfes Unterfell während der Fellwechselphase von kurzhaarigen Hunden einfach und effizient entfernen, ohne das Deckhaar zu beschädigen. Dieses professionelle Werkzeug funktioniert hervorragend und ist sehr effizient. Es ist jedoch Vorsicht geboten, da dieses Werkzeug sehr scharf ist. Der Shed Stopper ist nicht für Kinder geeignet. Besondere Vorsicht ist geboten in der Nähe von Hautfalten, Brustwarzen, Wolfskrallen, Genitalien, Ohren, dem Ansatz der Hinterbeine, Augen und anderen empfindlichen Stellen. Kämme das Fell mit dem Shed Stopper sanft in Richtung des Haarwuchses und mit leichten Strichen. Außerhalb der Fellwechselzeit kann das Fell wöchentlich mit einer Gummibürste oder einem Handschuh gebürstet werden.
Hat dein Hund längere Deckhaare (Golden Retriever, Neufundländer, Berner Sennenhund)? Dann empfehlen wir die Verwendung einer (Schäfer-)Harke während des Entfilzungsprozesses. Wir haben eine große Auswahl an Harken. Ideal sind der Show Tech Saint Roch 3 Reihen Harke, der Show Tech Antistatischer Harken-Kamm und der Show Tech Harken-Kamm (Mittel und Groß). Diese Kämme helfen dabei, die losen Haare aus dem Fell zu kämmen.
Die Haut straff halten, die Harke unter dem losen Fell einhaken und immer in Richtung des Haarwachstums kämmen. Kämme vorsichtig Abschnitt für Abschnitt, beginnend an der Haut und in Richtung der Haarspitzen. Aber Vorsicht! Wenn das Haar verknotet oder verheddert ist, braucht man anderes Material. Natürlich kann man auch eine Schäferharke mit einer Slicker Bürste und einem Kamm kombinieren.
Der Twist & Cling Kamm ist perfekt für doppelschichtiges Fell! Seine Stifte sind flexibel und passen sich den Kurven des Hundes an. Mit dem Slicker und dem Twist & Cling Kamm lässt sich leicht überprüfen, ob die meisten losen Haare ausgekämmt wurden.
Auf dem Markt gibt es viele andere Bürsten, Kämme und dergleichen, um lose Haare zu entfernen. Nicht alle diese Produkte sind für jeden Hund gleichermaßen geeignet. Wenn du das falsche Material wählst, kann es das Fell beschädigen und die Haare brechen! Achte also darauf, dass du das Fell zu Hause richtig pflegst und behandelst. Wir bei Transgroom sind immer bereit, dich zu beraten und dir zu helfen, damit du die richtige Wahl triffst.
Zusammenfassend
Das Fell eines Hundes darf nicht enthaart werden, wenn die Haare nicht bereits locker sind oder ausfallen. Wenn du außerhalb des Fellwechsels zu viel bürstest, entfernst du gesunde Haare aus dem Haarfollikel. Dadurch wird im Follikel Platz für ein neues Haar geschaffen. Dieses neue Haar fällt dann außerhalb der Saison und "vor seiner Zeit" aus, weil es unnatürlich entfernt wurde und nicht mehr dem natürlichen Zyklus folgt. Wenn du deinen Hund außerhalb des Fellwechsels jeden Tag oder mehrmals pro Woche bürstest, entfernst du die gesunden Haare zu früh aus dem Fell. Das Ergebnis ist ein Hundefell, das übermäßig und schließlich auch ständig haart. Dadurch wird das Fell aus seinem natürlichen Zyklus herausgerissen und es entsteht eine Art "Überbürstungseffekt". Nur bei Hunderassen mit langen Federn ist es wichtig, die längeren Haare das ganze Jahr über zu bürsten oder zu kämmen, um ein Verfilzen der Haare zu verhindern.
Kurz und bündig: Enthaare mit dem richtigen Material und nur zum richtigen Zeitpunkt. Bist du dir nach der Lektüre dieses Blogbeitrags immer noch unsicher, wie du das Fell deines Hundes richtig enthaaren sollst? Wende dich an unser professionelles Sales-Team, wenn du Fragen hast. Wenn du keine Lust hast, es selbst zu tun, kannst du deinen Hund natürlich auch professionell in einem Hundesalon pflegen lassen. Ausgebildete Hundefrisörinnen und -frisöre pflegen mit viel Fachwissen und Liebe zum Detail das Fell deines Hundes, damit es wieder in einem hervorragenden Zustand ist!
